Der I. Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg hat den Weg in die Moderne beschleunigt. Er war die «Urkatastrophe» des 20. Jahrhunderts, eines Jahrhunderts von Krieg, Gewalt und Vertreibungen. Etwa 17 Millionen Soldaten und Zivilisten kostete er das Leben, zerstörte große Teile Europas und hinterließ ungelöste Probleme, die weitere gewaltsame Konflikte nach sich zogen – nicht zuletzt den Zweiten Weltkrieg mit seinen monströsen Gewalttaten. Ohne den Ersten Weltkrieg sind das 20. Jahrhundert, der Aufstieg von Faschismus und Kommunismus sowie der Übergang zur Systemkonkurrenz zwischen West und Ost nicht zu verstehen.
Bündnissysteme
Schon lange vor dem Attentat in Sarajevo auf den österreichischen Thronfolger im Juni 1914 waren die Vorbereitungen für einen Krieg in Europa in vollem Gange. Ein vielschichtiges Bündnissystem spaltete Europa in zwei Blöcke: Die Mittelmächte mit Deutschland, Österreich-Ungarn, Türkei und Bulgarien standen auf der einen Seite, auf der anderen die «Entente» mit Frankreich, Russland, Großbritannien, Portugal und vielen weiteren Staaten. Die Nationen der jeweiligen Blöcke verpflichteten sich zur gegenseitigen Hilfe im Kriegsfall.
Die österreichische Kriegserklärung an Serbien löste eine Kaskade von weiteren Kriegserkärungen gemäss der Logik der Bündnissysteme aus. Die Büchse der Pandora war geöffnet.
Stellungskrieg
Der Krieg an der Westfront war nach der Schlacht an der Marne, September 1914, eingefroren. Die Soldaten der Kriegsparteien gruben sich in die Erde ein. Tausende Kilometer an Schützengräben und Stacheldrahtverhaue zogen sich quer durch Europa. Die jeweiligen Geländegewinne waren minimal.
Derweil tüftelten die Ingenieure an neuen Waffensystemen: U-Boote, Flammenwerfer, Flugzeuge , erste Panzer, immer grössere Artillerie-Geschütze, Maschinengewehre und Giftgas.
Schweizer Zünder waren gefragt, zündeten sie doch die todbringenden Ladungen der Granaten mit Schweizer Präzision über den Schützengräben Europas.
«S’Füür im Elsass»
Die Basler Redewendung geht auf die Schlacht am Hartmannswillerkopf (Vieil Armand) zurück.
Das Donnern der schweren Artillerie des nur 60 Kilometer von Basel entfernten Schlachtfeldes trug der ewig wehende Westwind als beständiges, dumpfes Grollen in die Stadt am Rheinknie. Nachts, bei entsprechender Bewölkung, spiegelten sich die Mündungsfeuer der Kanonen am Himmel.
Die Arbeiterinnen und Arbeiter, aber auch die Direktoren der Metallwerke Dornach konnten bei guter Sicht beispielsweise vom Goetheanumhügel aus live mitverfolgen, was ihre Zünder anrichteten.
Mit dem «S’Füür im Elsass sehen» wurde unartigen Kindern gedroht.